Der Ansitz Maria Heim war einer der Gutshöfe des Augustinerchorherrenstiftes „Neustift“  im Raum Bozen
Unter dem Abt (Probst) Markus Hauser von Weissenstein aus Brixen (1588-1655) erwarb das Kloster zwischen 1623 und 1638 mehrere Grundstücke, die für den Weinanbau  geeignet waren. Diese lagen in der Flur GRAUL und gehörten zur Katastergemeinde Gries, im Landgericht Bozen.
Abt Hauser ließ auf einer Parzelle ein Herrschaftshaus errichten. Dieses umfasste drei Kapellen unter einem Dach mit  Turm, einen Stall und mehrere Räumlichkeiten, eine Torggl, Weinkeller und Wohnraum für den Verwalter und für den Abt.
Das ganze Anwesen ließ er  mit einer Mauer umgeben und nannte es „MARIA HEIM“. (Die Augustiner Chorherren verehren in besonderer Weise die Mutter Gottes)

Maria Heim von der Vogelperspektive   1911 – 1956 – 2010  (alle Rechte Karl Wolf – Bozen)

Von dem damals über 8 ha großen Grundstück, das sich im Gebiet zwischen den Flüssen Talfer im Osten, Eisack im Süden und Gries im Nord-Westen erstreckte, ist wegen des  stetigen Anwachsens der Stadt Bozen nur mehr ein kleiner Rest zwischen Neustifterweg und Dalmatienstraße übrig geblieben.
Schon im Jahre 1975 schloss sich eine Gruppe von deutschsprachigen Vertretern im Stadtviertel zu einem Verein zusammen, mit dem Zweck, das kulturelle und gesellschaftliche Leben in jeder Hinsicht zu fördern, Räumlichkeiten und Einrichtungen zu schaffen, in denen kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen stattfinden können. Der Verein mit seinem ersten Obmann Alfons Holzer schloss im Februar 1976 einen Mietvertrag mit dem damaligen Besitzer, dem Chorherrenstift Neustift ab. Der Mietvertrag sah auch vor, dass einige Kellerräume im Ansitz Maria Heim für Gemeinschaftszwecke, wie in den Vereinsstatuten angeführt, ausgebaut werden konnten.
Seit 1977 werden in Maria Heim kulturelle und gesellschaftliche Aktivitäten verschiedenster Art durchgeführt. Der Zuspruch der Bevölkerung war so groß, dass bald eine Erweiterung bzw. ein weiterer Ausbau von Räumlichkeiten in Angriff genommen wurde.
In den darauffolgenden Jahren wurde vom Chorherrenstift Neustift dem Verein das Angebot unterbreitet, das Anwesen käuflich zu erwerben. Da der Verein jedoch über keine eigenen Mittel verfügte und bereits die laufenden Tätigkeiten nur durch Spenden und Beiträge der öffentlichen Hand finanzieren konnte, hat man die Südtiroler Landesregierung  um Unterstützung gebeten.
Am 2. Dezember 1980 gründeten die Vereinsmitglieder die Genossenschaft „Gemeinschaft Maria Heim/Neustift – Gen.m.b.H.“ 1981 hat diese den Ansitz erworben und im Anschluss wurde mit Hilfe des Landesdenkmalamtes rund die Hälfte des Hauses renoviert. Dieser Ankauf hat damals in bestimmten politischen Kreisen ziemlichen Staub aufgewirbelt – in diesem Zusammenhang wurde der damalige Landesrat Dr. Anton Zelger angeklagt und erst in 2. Instanz von allen Anschuldigungen voll freigesprochen – doch die Genossenschaftsmitglieder ließen sich nicht  von ihrem Vorhaben abbringen und haben im Laufe der Jahre, zuerst unter der Leitung des Obmannes Alfons Holzer, dann unter den Obmännern Dr. Konrad Oberhammer und  Dr. Armand Mattivi die Renovierungs- und Umbauarbeiten weitergeführt und das Haus mit Leben erfüllt.
Der Weinacker gehört weiterhin dem Kloster Neustift und die ehemaligen Stallungen wurden inzwischen von einer Baufirma gekauft. Alle Gebäude sind denkmalgeschützt und die gesamte Anlage steht unter Ensembleschutz.
Die Räumlichkeiten werden kulturell von mehreren Vereinen genutzt und auch für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen vermietet.

Folgende Organisationen und Vereinigungen haben in Maria Heim eine bleibende Heimat gefunden und füllen das Haus mit Leben indem sie dort ihre Tätigkeiten ausüben und die verschiedensten Veranstaltungen anbieten:

  • die  deutsche Pfarrgemeinde Regina Pacis mit ihren vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten,
  • der Singkreis Maria Heim, und der Chor Flat Caps , www.flatcaps.it
  • der „Amateursportclub  Neugries“ www.neugries.it
  • die Außenstelle der Volkshochschule URANIA Bozen www.volkshochschule.it
  • die Amateurastronomen Max Valier www.maxvalier.org
  • die Ortsgruppe Bozen der Freizeitmaler, u.a.

Das Haus wird von der Genossenschaft „Gemeinschaftszentrum Maria Heim“ geführt der z.Z.  40 Mitglieder angehören und in der 3  Organisationen und Vereine vertreten sind.

Dem Vorstand gehören 7 Mitglieder an:

Markus Mattivi – Obmann
Kristian Paulmichl – stellvertr. Obmann
Andreas Andergassen – Mitglied
Josef Almberger – Mitglied
Robert Ogriseg- Mitglied
Karl Premstaller – Mitglied
Karl Wolf – Mitglied

Viele Türen laden nicht nur zum Eintreten ein

Der letzte Bittgang nach Maria Heim

Der letzte Bittgang nach Maria Heim